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Keltenmuseum und Wallfahrtskirche. Zwei Kulturen, die mehr als 2000 Jahre auseinanderliegen, wurden von uns an einem einzigen Tag vereint. Der Ausflug der Vinzenzgemeinschaft des Pfarrverbandes St. Lorenzen – St. Marein am 12.10.2019 führte uns nach Großklein ins Keltenmuseum und zur Wallfahrtskirche nach Sv. Duh in Slowenien. Mit dem Bus fuhren 42 Personen Teilnehmer von St. Lorenzen bzw. St. Marein in Richtung Großklein. Reinhard Kraker, der Obmann der Vinzenzgemeinschaft, begrüßte die Reisegesellschaft, stellte unseren Verein und die Vorstandsmitglieder vor. Mag. Alois Pötz unser Reiseleiter versorgte uns mit interessanten Informationen über die Reisestrecke. Das Motto seiner Dokumentationen lautete „Grenze und Freiheit“. Schon beim Murdurchbruch (=Engtal zwischen Bruck und Pernegg) erzählte er uns über die Besonderheiten der geologischen Formation, der Bodenbeschaffenheit und das Bestreben der Mur, den Weg des geringsten Widerstandes zu wählen (wie menschlich!). Auch dass Straßengel im 6. Jahrhundert von Slawen gegründet und besiedelt wurde und sehr viele Ortsnamen aus dem slawischen Ursprung dieser Zeit stammen. Und dass auch 570.000 Österreicher derzeit dauerhaft im Ausland leben – also Migration mal anders. Dies wirft wiederum die Frage auf: Wieviel Zuwanderung verträgt eine Gesellschaft und wieviel persönliche Freiheit bin ich bereit, an Zugewanderte abzutreten? Nebenbei informierte uns Luigi Pötz über die Bodenversiegelung infolge übermäßiger Verbauung unserer Dörfer und Städte und die unterschiedliche Besiedelungsdichte der einzelnen steirischen Bezirke. Abgelenkt durch die überaus lehrreichen und faszinierenden Vorträge von unserem Reiseleiter verging die Zeit wie im Fluge und wir bemerkten erst, dass wir bereits in Großklein waren, als der Bus vor dem Keltenmuseum anhielt. Das Keltenmuseum – klein aber fein! Eine überaus kompetente und sachkundige Dame erwartete uns bereits und führte uns mit sichtlicher Begeisterung in das Leben der Kelten ein. Sie erzählte uns von der Hallstattzeit (850 – 400 v.Chr.), der berühmten Maske mit den Händen, den Hügelgräbern am Burgstallkogel und den zahlreichen Bronzefunden. Die Kelten feierten ihre Feste an den gleichen Tagen wie wir – z.B. das Lichterfest am 1.Februar oder das Fest der Tag-und Nachtgleiche am 21.Juni. Sie brauten Bier aus einer Getreidesorte namens Emmer. Die Kelten haben Garn gesponnen und daraus Stoffe gewebt. Sie haben Eisen geschmolzen in Hochöfen, die den unsrigen gar nicht so unähnlich waren. Die in den Vitrinen ausgestellten Werkzeuge und Schmuckstücke – vorwiegend aus Bronze – waren überaus beeindruckend. Um Viertel vor Elf fuhren wir schließlich weiter – in Richtung Sv.Duh. Luigi hat uns auch über diesen Wallfahrtsort einiges erzählt. Sveti Duh, die örtliche Pfarrkirche, die auch dem Dorf seinen Namen gegeben hat, heißt Kirche zum Heiligen Geist am Osterberg und stammt aus dem Jahr 1675. Bemerkenswert ist auch, dass Sveti Duh der Ursprung eines Kultes ist – die Springer. Sie haben sich die Worte des Paulus aus dem Galaterbrief zum Motto gemacht: So bestehet nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat und lasset euch nicht wieder ins Joch der Knechtschaft bannen. Sveti Duh liegt auf einer Höhe von 907 m und ist nur über eine enge Gebirgsstraße erreichbar – durchaus eine Herausforderung für unseren Busfahrer – zumal uns auch immer wieder Autos und einmal sogar ein anderer Bus entgegenkamen. Unser Schofför Markus hat das jedoch mit Bravour gemeistert. Die Wallfahrtskirche Sv.Duh ist nur über viele Stufen zu erreichen – was auch eine Herausforderung für uns war. In der Kirche hat unser Herr Pfarrer Mag. Herbert Kernstock eine besinnliche Andacht zelebriert und wir haben mit Inbrunst alle Strophen des Liedes „Komm Heiliger Geist“ gesungen. Nach dem Kirchenbesuch gingen wir zum Mittagessen in die Gostilna Heric und wer hier hungrig vom Tisch aufstand war selbst schuld. Als nächstes Stand der Grenztisch in Glanz an der Weinstraße auf dem Programmzettel. Luigi Pötz erzählte uns, dass die eine Idee von Peter Klug und Peter Turrini war. Der Grenztisch – daher sein Name – trennt genau in der Mitte die Steiermark von Slowenien. Man sitzt daher an einer der beiden Seiten entweder in der Steiermark oder in Slowenien – und das alles ohne Grenzkontrolle. Dieser Tisch soll als Kommunikationszentrum zwischen zwei Völkern dienen. Die drei Symbole sind Das Material – Stainzer Plattengneis – symbolisiert die unverrückbare Grenze Die Form – ein fast runder Tisch (tatsächlich ist es ein Sechseck) – als Zeichen dass alle gleichwertig sind Die Stele mit den Wappen Nach einem ausgiebigen Fotostopp und viel Gelächter und Geplauder gingen wir zurück zum Bus. Unsere nächste und letzte Station des Tages war der Buschenschank von Heike Skoff in der Nähe von Gamlitz. Eine schmackhafte Jause und herrlicher steirischer Wein krönten den Abschluss unseres Ausfluges. Nebenbei hat hier auch Toni seine verlorene Wette gegen Reinhard eingelöst und diesem eine Flasche „Gelber Muskateller“ übergeben. Um 19.00 Uhr traten wir die Rückreise in die Obersteiermark an. Ein Tag voll neuer Eindrücke und genossener Köstlichkeiten lag hinter uns und auf der Heimreise ließen viele das Erlebte Revue passieren. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die unserer Einladung gefolgt sind und ins besonders bei allen Sponsoren und Gönnern, die diesen schönen Ausflug ermöglicht haben.

Text: Ingrid Riedner, Fotos: Gustav Preinsperger

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