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Neujahrskonferenz der Vinzenzgemeinschaften in der Pfarre St. Veit und Besuch im Vinzi-Dorf St.Leonhard

Am 26. Jänner um 9.00 Uhr machten sich 14 Personen der Vinzenzgemeinschaft des Pfarrverbandes St. Lorenzen – St. Marein zur Neujahrskonferenz 2019 auf den Weg nach Graz-St.Veit. Bei unserer Ankunft im Pfarrhof St.Veit wurden wir schon mit Kaffee und Getränken herzlich begrüßt. Die Messfeier in der Kirche zelebrierten die beiden Geistlichen Mag. Kernstock und Pfarrer Mag. Bernhard Pesendorfer. Auch das 5-strophige Vinzilied wurde mit Orgelbegleitung mehr oder minder inbrünstig gesungen. Dann versammelten wir uns alle im Pfarrsaal und die Vorsitzenden der Vinzenz-Gemeinschaften St.Veit, Feldkirchen und Marein/St.Lorenzen präsentierten mit Powerpoint, begleitet von teils recht ausführlichen Texten, ihre Gemeinschaften. Reinhard, Herbert, Toni und Irmi haben diese Vorstellungen prägnant, interessant und vor allem im Rahmen der vorgegebenen Sprechzeit toll hinbekommen. Ein kräftiger Applaus und lobende Worte von Präsidenten des Zentralrates Dr. Gerd Novak belohnten diese wirklich informative und kurzweilige Präsentation. Nach einem gemütlichen Beisammensein mit Brötchen, Getränken und Krapfen, gespendet von der Vinzenzgemeinschaft St. Veit, ging es Richtung  Vinzi-Dorf in St.Leonhard wo uns Mag. Helga Gönitzer freundlich empfing und wir im Gemeinschaftscontainer mit Vinzidorfbewohnern ins Gespräch kamen. Einer bemerkte: „Wegn ana hoibn Stund wer ma a net heilig!“ - womit er ja nicht unrecht hat. Alkohol, Tabak und teilweise Drogen sind sicherlich der größte Trost, der diesen von ihrem Schicksal schwer gekennzeichneten Menschen geblieben ist. Sie sind glücklich, im Vinzidorf eine trockene und warme Unterkunft gefunden zu haben. Jeder Mann bewohnt einen Wohncontainer von ca. 10 m2. Außerdem gibt es  3 Essen am Tag. Viele haben vorher zum Teil im Freien oder in irgendwelchen eiskalten Unterkünften gelebt. Wir hingegen leben in einer heilen Welt mit geregeltem Einkommen und einem gemütlichen Zuhause – und doch kann keiner mit Sicherheit wissen, wie schnell ihn ein Schicksalsschlag aus der Bahn werfen könnte. Das Vinzidorf wird von einigen angestellten Sozialarbeitern und sehr vielen ehrenamtlichen Helfern am Laufen gehalten, und man hat den Eindruck, dass jeder mit Freude und viel Engagement dabei ist. Das Motto des Vinzidorfes lautet: Hier darf jeder so sein, wie er wirklich ist!  Die im Vinzidorf verstorbenen Insassen werden auf einem eigenen Friedhofsteil beerdigt – sie gehen „ham“, wie es Herr Pfarrer Pucher, der Begründer des Vinzidorfes , so einfühlsam gesagt hat. Auch er selbst möchte dort seine letzte Ruhestätte finden, wenn er dereinst auch „hamgeht“.  Auch wir von unserer Vinzenzgemeinschaft gaben dem Vinzi eine Unterstützung wobei der Vinzidorfbewohner Holzi meinte,  dass er von den vielen Spenden noch nie etwas gesehen habe. Dazu muss gesagt werden, dass den Vinzidorfbewohnern nur 14% von ihrer erhaltenen Mindestsicherung für Kost und Logis abgezogen werden. Der Rest dieses Einkommens steht ihnen frei zur Verfügung. Beim „Turmwirt“ in Mürzhofen haben wir dann den mit vielen Eindrücken und nachdenklichen Momenten ausgefüllten Tag ausklingen lassen.

 Bericht von Ingrid Riedner

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